Was ist eine Sondertilgung?
Eine Sondertilgung ist kurz gesagt eine Tilgung, also das Zurückzahlen von geliehenem Geld, die über die im Kreditvertrag vereinbarten Ratenzahlungen hinausgeht. In anderen Worten: Sondertilgungen sind außerplanmäßige Zahlungen Ihrer Kreditschulden. Mit Hilfe von Sondertilgungen können Sie die Laufzeit von Ihrem Kredit verkürzen, die Restschuld schneller verringern und so die Zinskosten senken.
Wenn Sie einen Darlehensvertrag abschließen wird in diesem Vertrag die Höhe der Sondertilgung sowie die maximale Häufigkeit ohne Vorfälligkeitsentschädigung vereinbart. Vorfälligkeitsentschädigung (VFE) nennt man die Zahlung, die für eine Sondertilgung während der Zinsfestschreibungszeit fällig wird.
Sondertilgungen sind auch ohne Vorfälligkeitsentschädigung möglich
Einige Banken, beispielsweise Bausparkassen, gewähren Sondertilgungen in beliebiger Höhe ohne Vorfälligkeitsentschädigung. Das bedeutet, dass wenn Sie eine Baufinanzierung mit Sondertilgung vereinbart haben, Sie neben der monatlichen Rate, einmalige oder regelmäßige außerplanmäßige Zahlungen leisten können. Dadurch verringert sich die Restschuld Ihres Darlehens schneller als wenn Sie keine Sondertilgung leisten. So verkürzt sich die Laufzeit Ihres Darlehens und Sie müssen insgesamt weniger Zinsen zahlen.
Viele Banken bieten Sondertilgungen von bis zu drei Prozent, fünf Prozent oder zehn Prozent der ursprünglich vereinbart Darlehenssumme pro Jahr oder maximal 30 Prozent oder 50 Prozent der Kreditsumme während der Zinsbindung an.
Wann ist eine Sondertilgung sinnvoll?
Da Sondertilgungen nicht immer kostenlos sind, sondern häufig zusätzliche Zinsen mit sich bringen, sollten Sie genau überlegen, ob sich eine Sondertilgung für Sie lohnt. Einige Banken bieten kostenlose Sondertilgungen an, viele verlangen jedoch einen Zusatzzins, da den Banken durch die Sondertilgungen und die dadurch schnellere Rückzahlung eines Darlehens, Zinseinnahmen entgehen.
Ob eine Sondertilgung kostenlos ist oder nicht ist immer vertraglich vereinbart. In der Regel können pro Jahr etwa fünf Prozent der Nettodarlehenssumme außerordentlich getilgt werden.
Dann ergeben Sondertilgungen besonders viel Sinn
Ein Sondertilgungsrecht ohne zusätzliche Zinskosten ist natürlich immer sinnvoll. Wenn sich allerdings der Zinssatz Ihres Kredits durch die Sondertilgung erhöht, sollten Sie die Sondertilgungsoption nur nutzen, wenn Sie regelmäßig hohe Sonderzahlungen leisten können. Nur so können die durch eine verkürzte Laufzeit eingesparten Zinsen die zusätzlichen Zinskosten ausgleichen.
Wenn Sie aber beispielsweise wissen, dass Sie in den kommenden Jahren eine Erbschaft oder eine größere Gehaltserhöhung bekommen, sollten Sie sich überlegen, ob Sie Ihr Sondertilgungsrecht von fünf Prozent auf zehn Prozent pro Jahr erweitern.
Ziehen Sie Sondertilgungen in Erwägung sollten Sie auch beachten, dass diese oftmals nur zu bestimmten Terminen gezahlt werden dürfen. Der Zeitpunkt sowie die Höhe der Sondertilgung ist detailliert in Ihrem Darlehensvertrag geregelt.